Frau Prof. Grande vor hellem Hintergrund

Prof. Dr. Gesine Grande hält Keynote

Der 6. Generationsgipfel "Der junge Osten übernimmt ..." stellt am 04. September in Leipzig ostdeutsch geprägte Akteure, deren Wirken und Anliegen in den Fokus.

Wir freuen uns sehr darüber, dass der Tag mit einer Keynote von Frau Prof. Dr. Gesine Grande, Präsidentin der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, beginnen wird. Im Anschluss diskutiert sie gemeinsam mit

Prof. Grande studierte Psychologie an der Universität Leipzig, wurde als Doctor of Public Health 1997 in Bielefeld promoviert und 2012 an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig habilitiert. Sie wirkte als Professorin an der HTWK Leipzig - Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig und an der Universität Bremen. Bevor sie 2020 als Präsidentin der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gewählt wurde, hat sie eine Amtszeit als Rektorin die HTWK in Leipzig geleitet.

Das Engagement von Prof. Grande ist vielfältig. Sie ist Mitglied im Nachhaltigkeitsbeirat des Landes Brandenburg, im Beirat für Gesellschaftlichen Zusammenhalt des Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, im Aufsichtsrat der Leipziger Messe, im Nachhaltigkeitsbeirat sowie im Klimabeirat der Stadt Leipzig. Sie ist die erste ostdeutsche Person an der Spitze einer deutschen Hochschule.

Nach dem Panel können die Teilnehmenden Anliegen und Wirkfelder in den Open Spaces auf der Galopprennbahn Scheibenholz platzieren. Der Tag bietet Gelegenheit für Vernetzung und Austausch in gelöster Atmosphäre.

Mehr Infos zur Veranstaltung und Tickets gibt es hier: https://bit.ly/2VqJqj5

#NichtOhneUns #3GOFührung #3GOVerantwortung #Strukturwandel #Repräsentation

©Kirsten Nijhof


Bagger vor dem Meer, Link der Titel des Films in gelber Schrift

Wem gehört mein Dorf? | Premiere in Berlin und Schwerin

"Dieser Dokumentarfilm zeigt Weltpolitik im Mikrokosmos Dorf“ MDR Artour

"Ein kritischer, spannender und zutiefst anrührender Film über das Wesen der Demokratie." Ostseezeitung

"Der persönliche Zugang des Regisseurs und die teils dubiosen Protagonisten dieser Provinzposse sorgen dafür, dass man am Ende gebannt der Stimmauszählung einer Kommunalwahl folgt, als gehe es um Weltpolitik“ Der Tagesspiegel

Zum Film
Auf kräftigen Gegenwind stößt die auf Wachstum und Investitionen ausgerichtete Lokalpolitik in dem beliebten Ostseebad Göhren auf Rügen, der Heimat des Filmemachers Christoph Eder. Als die letzte unberührte Küste bebaut werden soll und das einzigartige, malerische Naturschutzgebiet in Gefahr ist, regt sich deutlich der Unmut unter einigen Bürger*innen. Seit Jahren dominiert eine Gruppe von Männern, die „Vier von der Stange“ den Gemeinderat. Sie unterstützen sämtliche Projekte eines millionenstarken Bauinvestors aus Nordrhein-Westfalen, der in Göhren nach der Wende so viele Hotels und Ferienhäuser baute wie kein anderer. Die engagierten Göhrener Nadine und ihr Vater Bernd, erkennen schnell, dass sie nur gemeinsam mit Gleichgesinnten etwas ändern können. Sie gründen eine Bürgerinitiative und treten bei der Kommunalwahl an. Schaffen sie es, sich gegen das Geld und die Mächtigen zu stellen und ihr Dorf in eine andere Zukunft zu führen?

WEM GEHÖRT MEIN DORF? ist ein persönlicher Film über das Wesen der Demokratie. Zwischen weißer Bäderarchitektur und sanftem Meeresrauschen zeigt Regisseur Christoph Eder am Beispiel seines Heimatorts, dass politische Mitbestimmung nirgendwo so unmittelbar ist, wie in der Lokalpolitik. Im Mikrokosmos des Ostseebads und seiner Bewohner werden Themen verhandelt, die weltumspannend Brisanz haben und kapitalistische Interessen gegen das Gemeinwohl stellen: Ausverkauf der Kommunen, Gentrifizierung, Strukturwandel, Turbo-Tourismus, Naturschutz.

Regisseur Christoph Eder über seinen Film:

"Mich interessiert vor allem das Spannungsfeld zwischen den Interessen Einzelner und den Interessen der Gemeinschaft und welche Rolle dabei Kapital spielt. Unser Film stellt die zentralen Fragen: Wie wollen wir leben und wer bestimmt darüber? In meinem Film treffen Menschen aufeinander, die für sich glauben, das Richtige für ihren Heimatort zu tun und solche, die zu zweifeln beginnen und nach neuen Wegen suchen. Diese Entwicklungen erzähle ich nahe an den Protagonist*innen und öffne damit den Blick auf die Strukturen der Lokalpolitik und die Auswirkungen auf die Bürger*innen – aber auch die Handlungsmöglichkeiten und Chancen. Es ist ein Film über die Kraft der Demokratie."

Die Premieren in Schwerin und Berlin werden durch die Community-Mitglieder moderiert. Sabine Wurzel übernimmt in Schwerin und Anne Luise Kitzerow in Berlin.

Schwerin | Capitol | Mi., 04. August 2021 | 19:30 Uhr
Berlin | Kulturforum | Do., 12. August 2021 | 21:00 Uhr


De junge Osten übernimmt | 04. September 2021 in Leipzig | Logos Veranstalter Netzwerk 3te Generation Ost, Kooperation HHL, Unterstützung durch die Bundeszentrale für politische Bildung

Der junge Osten übernimmt ... | 04. September 2021 in Leipzig

Der 6. Generationsgipfel stellt ostdeutsch geprägte Akteure, deren Wirken und Anliegen in den Fokus.

Der junge Osten übernimmt…

Gemeinsam mit dem Dr. Arend Oetker Lehrstuhl für Wirtschaftspsychologie und Führung an der HHL Leipzig Graduate School of Management und mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung richtet das Netzwerk 3te Generation Ost den 6. Generationsgipfel aus. Unter dem Titel “Der junge Osten übernimmt …” möchten wir:

  • Erfahrungsvorsprünge ostdeutscher Akteur:innen reflektieren
  • die Breite der Wirkfelder aufzeigen
  • Anliegen und Redebedarfe identifizieren
  • Dir den Raum für Vernetzung und Austausch bieten

Wir fragen uns selbst: Wer ist der junge Osten? Wo wirkt er? Ist er relevant? Welche Werte und Erfahrungen prägen das Wirken und … übernimmt er sich vielleicht?

Wir wollen die Wandelerprobtheit der Teilnehmenden reflektieren und die daraus resultierenden Erfahrungvorsprünge in den Fokus rücken. Halten die Umbruchserfahrungen nach der Wiedervereinigung implizit und explizit nach? Woran lässt sich das erkennen? Prägen sie Deine Werte sowie das eigene berufliche und private Handeln? Forcieren sie Innovatives und können sie dazu beitragen Transformationsprozesse zu gestalten? Was übernimmt der junge Osten von der Generation vor ihm und was geben Akteur:innen weiter? Zählst Du Dich zum jungen Osten und ist das überhaupt wichtig?

Open Space-Format – Willkommen Themenvielfalt!

Nach einem Plenum mit Gestalter:innen aus Ostdeutschland kannst Du den Tag über in jeweils 45-minütigen Open Spaces Deine Themen und Anliegen platzieren und gemeinsam mit weiteren Teilnehmenden diskutieren. Was am Tag angeboten wird, sammeln wir vor Ort.

Warum wir uns für dieses Format entschieden haben? Wir haben in den letzten 11 Jahren erlebt, dass sich die Themenbreite der Diskussionen in unserem Netzwerk vom beruflichen Vorankommen über Pflege- und Bildungsthemen, Eigentum, Wirtschaft, Antirassismusarbeit, Verantwortungsübernahme privat, beruflich, zivilgesellschaftlich bis zu Fragen der Rückkehr, Aufarbeitung der DDR in den Familien und noch vielem mehr erstreckt. Aus diesem Grund geben wir nichts vor. Du hast die Themen in der Tasche. Du weißt, was in Deinem beruflichen und privaten Umfeld relevant ist. Wir bieten den Raum. Wir lassen uns überraschen.

Erfahrungsvorsprünge vor…

Überlegst Du auch, ob das Thema Gleichberechtigung in Ostdeutschland einen anderen gelebten Stellenwert als in anderen Teilen der Bundesrepublik hat? Was wurde im Bereich der Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur in Ostdeutschland und mit ostdeutsch sozialisierten Akteur:innen Innovatives hervorgebracht?

Mangelnde Netzwerke und mangelndes Erfahrungswissen zu strategischen Karriereentscheidungen ließen nicht wenige Personen unvoreingenommen unbekannte Pfade beschreiten und erfolgreich aufsteigen. Manche nahmen diesen Weg zum Anlass, um sich für Nachkommende zu engagieren. Zahlreiche Community-Mitglieder bringen Digitalisierung voran, wieder andere ermöglichen anderweitig bspw. kulturelle und politische Teilhabe, bilden Bündnisse. Die Baseball-Schlägerjahre prägen unsere Haltung. Diskriminierungserfahrungen sowie die Entwertung von Lebensleistungen schärfen das Gerechtigkeitsempfinden. Forschungslücken werden aufgearbeitet. Die Sprechfähigkeit über die DDR-Vergangenheit in den Familien entwickelt sich teilweise erst jetzt.

Durch den Strukturwandel mussten und müssen sich Regionen und Branchen neu erfinden, die Unternehmensnachfolge ist vielerorts nicht gesichert. Sozialen Innovationen werden Räume geboten, die positive ökologische Transformation in Teilen der ehemaligen DDR ist fortwährend sichtbar und …

… Du warst / bist mittendrin!

Die Dritte Generation Ost wirkt in allen Bereichen des Lebens kommunal bis global und die Vierte Generation Ost tut das ebenfalls. Die Zweite Generation übergibt den Staffelstab. Lass uns gemeinsam überlegen, wie die individuellen und kollektiven Erfahrungen für die Gestaltung der gegenwärtigen und zukünftigen Aufgaben nutzen können. Gemeinsam heißt auch: ALLE, die sich einbringen (möchten). Gebliebene, Zugezogene, Rückehrerinnen und Rückkehrer, Weggezogene. Im Miteinander.

Wir freuen uns auf Dich! Du bist willkommen.

Wir möchten allen eine Teilnahme ermöglichen. Bei der Anmeldung fragen wir den Bedarf nach Kinderbetreuung für den Tag ab.

Menschen mit jedweder Einschränkung bitten wir, dies anzugeben. Vielen Dank. Wir melden uns zeitnah bei Dir.

  • Wann? Sa., 4. September 2021, 10:00 – 19:00 Uhr
  • Anmeldung: ab 01. Juli 2021 möglich | Link zur Anmeldung
  • Kosten: 27,82 € (inkl. Verpflegung, inklusice Servicegebühren Eventbrite)
  • Kinderbetreuung vor Ort
  • Barrierefreiheit bis zur Tribüne (individuelle Bedarfe werden abgefragt)

Wir treffen uns in Leipzig auf der Rennbahn.

Leipzig ist momentan die am schnellsten wachsende Stadt in Deutschland und zieht Kreative aus aller Welt an. Doch neben Künstlern und Studenten strömen auch immer mehr Startups sowie etablierte Unternehmen in die sächsische Metropole.

In Leipzig liegt der Clara-Zetkin-Park, in dessen Mitte das “Scheibenholz” liegt. Das “Scheibenholz” ist eine der traditionsreichsten Galopprennbahnen Deutschland. Genau auf dieser Tribüne soll der Generationsgipfel stattfinden.

Draußen, Frischluft und Miteinander. Wir freuen uns auf Dich!

Covid-19

Die Corona-Pandemie ist nicht vorbei. Bitte beachte unsere Einlassbedingungen am Tag. Ein aktueller Impfnachweis oder negativer Corona-Test ist erforderlich und wird abgefragt. Wenn dies nicht vorhanden ist, wird der Einlass nicht gewährt.

Testmöglichkeiten in Leipzig: Link


UNMUTE NOW | Demokratiebeteiligung junger Menschen | Stipendien

Wahlverdrossenheit = Demokratieverdrossenheit?

Drei ostdeutsche Bundesländer verzeichneten bei der Bundestagswahl 2017 den höchsten Anteil an jungen Nichtwähler:innen. Grund genug, in die Ideenschmiede zu gehen. Demokratie braucht in Deutschland neue Formate und Erzählungen, die junge Menschen ansprechen und dafür begeistern, sich einzubringen.
Glücklicherweise haben ProjectTogether und die Alfred Landecker Foundation ein kluges Programm gestrickt, dass die strukturellen Barrieren fürs gemeinsame Langzeitdenken - und umsetzen nimmt. Von den 100 Stipendien (jeweils 2500€/Monat von Juni-Oktober) über Netzwerke, die bei der Umsetzung unterstützen bis zur Kampagne, mit der Reichweite generiert werden kann.

Engagierte in Ostdeutschland - bewerben!

Wir wissen von dem vielfältigen Engagement in Ostdeutschland, das bereits wirkt. Beteiligt auch Ihr euch! Fragt gerne nach, wenn wir irgendwo drüber schauen können, sagt es weiter und sprecht junge Menschen in eurem Umfeld an.
📢 Mit UNMUTE NOW werden ab sofort 25 Initiativen mit Ansätzen, die junge Menschen für demokratische Prozesse begeistern, etwa die Beteiligung an der Bundestagswahl im September aber auch andere Formen von Engagement und Mitgestaltung - in sozialen Bewegungen, Parteien, Vereinen, oder mehr ...

❗️ Demokratie lebt vom Mitgestalten. Das Problem: 45% der 18- bis 29-Jährigen zählen laut einer Studie von More in Common zum sogenannten "unsichtbaren Drittel", womit Menschen gemeint sind, die keinen Vorteil darin sehen, sich für Demokratie einzusetzen oder die von den demokratischen Institutionen enttäuscht sind. Was tun? Neue Formate und Erzählungen werden gebraucht! Ideen, die junge Menschen ansprechen und ihre #Teilhabe an demokratischen Prozessen stärken.
💡Wer hat einen Lösungsansatz, mit dem jungen Menschen eine politische Stimme gegeben werden kann?
Bewerbung ist bis zum 17. Mai 2021 möglich.

Wendekinder, übernehmt Verantwortung!

30 Jahre Friedliche Revolution im Schatten der Landtagswahlen in Ostdeutschland?

Ein Aufruf der Sprecherinnen und Sprecher des Netzwerks 3te Generation Ost

Oktober 2019

1. Wir rufen Wendekinder auf - übernehmt Verantwortung.

Egal ob weggezogen, hiergeblieben oder zurückgekehrt. Rechtsextreme haben keinen Hoheitsanspruch auf Heimat. Doch wir müssen aktiv werden und ihre Frames nicht nur zurückweisen, sondern unsere Vision beschreiben. Heimat ist für uns der Ort, mit dem wir uns emotional verbunden fühlen, verbunden mit dem Wunsch und dem Interesse, dem Ort etwas Gutes zu tun. Heimat kann Zuhause sein. Wir begrüßen Zuwanderung und die Zuwanderung der Rückkehrer*innen. Sie bringen Erfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnisse aus dem Studium, Arbeitsleben und Ausland mit, die ihre Heimat bereichern. Alle sind willkommen, sich zu engagieren und mitzugestalten. Ostdeutschland sehen wir als unsere gemeinsame Heimat an, für alle Menschen, in Gemeinschaft, die hier leben. Wir stellen uns gegen völkische Argumentationen von Heimat, die ausschließen wollen. Wir stellen uns entschieden gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus. Wir wissen um den Wert von Freiheit und stellen uns konsequent gegen Umdeutungen von Begriffen und Prozessen der Geschichte. 

2. Wandelerprobte Wendekinder: nutzt Eure Transformationskompetenz!

Diese besitzen sie durch die doppelte Sozialisation im Sozialismus und der Demokratie. Die Kompetenz erwarben sie, weil alle die enormen Wandlungsprozesse während der Wendezeit erlebten. Dadurch konnten (oft schmerzhafte) Erfahrungen gesammelt werden, die heute positiv verwendet werden können. In der Zeitschrift Demokratie gegen Menschenfeindlichkeit wird Ende des Jahres erstmals eine exakte wissenschaftliche Definition des Begriffs "Transformationskompetenz" (Lettrari/Nestler/Porath 2019) veröffentlicht.

3. Wir stärken Wendekinder.

Sozialer Frieden und Vertrauen in politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entscheidungen erreichen wir nur durch eine angemessene Repräsentation Ostdeutscher. Ostdeutsche sind jedoch auch 30 Jahre nach dem Fall der Mauer nur selten in Führungspositionen vertreten. Dabei hat insbesondere die 3te Generation Ost ein großes Potenzial, mit den Umbrüchen der Zukunft klug umzugehen. Wir stärken deshalb Wendekinder, Verantwortung in Führung zu übernehmen. Wir wissen aber auch, dass dies nicht ausreicht und sind deshalb mehrheitlich für die Einführung einer Ostquote, beispielsweise auf Zeit. Denn ohne Verbindlichkeit und Sensibilisierung von Entscheider*innen tut sich nichts. Wir ermutigen alle ostdeutschen Frauen den “Gleichstellungsvorsprung Ost” als Selbstverständnis zu begreifen und für sich zu nutzen. Und wir ermutigen westdeutsche Frauen, es ihnen gleichzutun. Wir ermutigen gleichzeitig westdeutschen Verbündete in Entscheidungspositionen, dass sie Macht teilen. Wenn Ostdeutsche ihren Anteil an Gestaltungsrollen inne haben, werden wir bessere Lösungen für die drängendsten Zukunftsfragen für Gesamtdeutschland erarbeiten und gesellschaftlichen Zusammenhalt erhalten können.

4. Wir fordern eine solide Finanzierung von Demokratieprojekten.

In Ostdeutschland gab es in den letzten Jahren zahlreiche fremdenfeindliche Angriffe. Diese verurteilen wir zutiefst und zeigen uns solidarisch mit Betroffenen, die von Demokratiefeinden als “anders” markiert und ausgeschlossen werden sollen. Die drei Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen haben zudem gezeigt, dass es gerade junge Menschen sind, die eine offen rassistische und antidemokratische Partei wählen. Der Ausdruck von politischem Handeln ist auch eine Frage von demokratischer Bildung und wahrgenommener Selbstwirksamkeit. Gleichzeitig gibt es in Ostdeutschland wenige Stiftungen, Inkubatoren, Vereine oder neue Institutionsformen sowie nur unzureichende finanzielle Mittel, um Menschen und Initiativen zu stärken, die sich in einem merklich zugespitzten Umfeld für eine offene Gesellschaft und gegen Rassismus einsetzen, insbesondere in den Kommunen. In dieser gesellschaftlichen Situation ist die Kürzung von finanziellen Mitteln für Demokratieprojekte nicht hinnehmbar. Wir fordern deshalb eine deutliche Aufstockung der Mittel und eine langfristige Finanzierung für Demokratieprojekte im Osten.

5. Wir sind solidarisch, aber in die Zukunft gerichtet.

Gesellschaftliche Solidarität verklärt als Mythos oder unerfülltes Erbe der DDR zu sehen, hilft nicht dabei, unsere Heimat weiterzuentwickeln. Wir können und wollen gemeinsam an den Herausforderungen arbeiten, aber nicht mit einem “früher war alles besser”, sondern mit einem “heute gilt es zu handeln, um das Morgen zu gestalten." Dabei sind wir uns unserer Wurzeln bewusst. Wir bauen Brücken, in dem wir das Gespräch mit unseren Eltern und Kindern suchen. Wir wollen Benachteiligungen, die durch die zufällige Zuteilung natürlicher und sozialer Güter entstehen, berücksichtigen und ausgleichen.

6.  Wir machen das Positive der heutigen Zeit sichtbarer.

Ostdeutschland ist ein Gesellschaftslabor für die Zukunft: Viele Initiativen vor Ort schöpfen Fülle aus dem Mangel und wirken innovativ vor Ort. Wer über Ostdeutschland berichtet, den fordern wir auf, den Blick auf Wendekinder zu richten, ihren Impulsen zuzuhören und weiterzutragen. Ein steter Fokus auf antidemokratische Kräfte verzerrt die Debatte und zeigt progressive Mindsets unverhältnismäßig weniger. Online-Initiativen wie wirsindderosten.de, #derandereosten oder #wirimosten unterstützen wir, weil sie zeigen, wie vielfältig Ostdeutschland ist. Wir halten dagegen, wenn Hassrede Soziale Medien bestimmen will. Der Osten kann und ist mehr!

Wir als Gesprächspartner*innen

Wir stehen für Interviews, Portraits, Kommentare und Streitgespräche  zur Verfügung. Weitere Informationen zu unserer langjährigen Arbeit finden Sie auf dieser Homepage.
Das Netzwerk 3te Generation Ost versteht sich als eine Plattform für Ideen, Impulse und Aktivitäten, u.a. zu den Themen Ostdeutschland, Transformationskompetenz und Repräsentation.
Aus der Netzwerkarbeit und in Kooperation sind seit dem Jahr 2010 viele verschiedene Initiativen erwachsen, wie zum Beispiel der Verein
Perspektive³,wissenschaftliche Forschung zur Alterskohorte Wendekinder, Biografie-, Musik- oder Fotoprojekte sowie die Online-Initiative wirsindderosten.de.

Adriana Lettrari , *1979, lebt in Berlin
Organisationsberaterin, Speakerin, Publizistin und Gründerin des Netzwerks 3te Generation Ost.
Für ihr berufliches und ehrenamtliches Engagement wurde sie unter anderem ausgezeichnet mit den Titeln ‚Frau Europas Deutschland 2016’ und ‚Women of Europe 2017’.

Jeannette Gusko , *1984, lebt in Berlin
Geschäftsführung der Fundraising-Plattform GoFundMe Deutschland, Österreich, Schweiz.
Vormals Change.org, Gründerin des Campaign Boostcamp, Publizistin und Speakerin zu Digitalisierung, Gleichberechtigung und politische Partizipation, mehrfach ausgezeichnet, u.a. "Frau der digitalen Zukunft".

Tilmann Löser, *1983, lebt in Leipzig
Projektleitung “Klänge der Hoffnung” Stiftung Friedliche Revolution, Leipzig.
Musiker und Geschäftsführer von interkulturellen und integrativen Musikprojekten, vielseitig ehrenamtlich in Sachsen engagiert.

Claudia Geist, *1985, lebt in Potsdam
Hat lange als persönliche Referentin für die Politikerin Manuela Schwesig gearbeitet.
Jetzt ist sie stellvertretende Referatsleiterin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Berlin

René Sternberg , *1982, lebt in Berlin
Leiter Professional Services und Mitglied der Geschäftsleitung bei HIRSCHTEC GMBH & CO. KG Verbindet Organisationssoziologie, Technik und die Nutzerperspektive bei der Digitalisierung des Arbeitsplatzes.

Katrin Cholotta , *1977, lebt bald wieder in Brandenburg
Hat in verschiedenen Städten und Ländern als freie Journalistin und Wissenschaftlerin gearbeitet. Zurzeit befasst sie sich als stellvertretende Referatsleiterin im BMAS mit der Zukunft der Arbeit. Seit über 20 Jahren in den Bereichen Jugend und Diversity parteilos und ehrenamtlich engagiert.

Torsten Menzel , *1986, lebt in Dresden und Berlin
Leiter Region Sachsen bei Teach First Deutschland, Dresden
Verbindet die Themen Bildungsgerechtigkeit, Perspektivwechsel, Demokratie und Sachsen.


Unser 1. After-Work-Event für Wendekinder

Wunsch aus der "Wendekinder als Führungskräfte"-Konferenz wird umgesetzt

Das Netzwerk 3te Generation Ostdeutschland möchte die Kompetenzen der Wendekinder, die zwischen 1975 und 1985 in der DDR geboren wurden, entdecken, beschreiben und aktiv fördern

Auf unserer Konferenz „Wendekinder als Führungskräfte stärken“ am 24. Juni 2019 in Berlin kam die Idee zu einem regelmäßigen Austauschformat. Wir wollen unser Netzwerk stärken und dabei Euch und Eure beruflichen Wirkungsstätten, Institutionen oder Unternehmen kennenlernen.

Das erste Berliner After-Work-Event des Netzwerks Dritte Generation Ostdeutschland war der Auftakt für eine regelmäßige After-Work-Reihe von Wendekindern für Wendekinder in stetig wechselnden Locations. Zum Kick-Off am 28. Oktober 2019 durften wir in einem Loft der Konrad-Adenauer-Stiftung zu Gast sein und über den Dächern Berlins mit Blick auf den Fernsehturm ins Gespräch kommen.

Austausch über den Dächern Berlins - Zu Gast bei Wendekindern

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hieß uns in ihren Räumlichkeiten willkommen und die Wendekinder ihrer Stiftung stellten sich vor.
Claudia Geist leitete den Abend ein, Adriana Lettrari stellte das Netzwerk vor, Jeannette Gusko den Social Check In und René Sternberg bereitete alle Wendekinder auf das Speed Dating vor. 5x3 min Austausch zum Werdegang, zur Karriere und den nächsten Zielen. Die Freude, Neugier und Transformationskomeptenz war hör- und spürbar.
Wir freuen uns über so viele wunderbare Wendekinder, die tollen Gastgeber sowie die gute Stimmung am Abend!
Großes Danke an Dr. Kristin Wesemann, die Konrad-Adenauer-Stiftung und Claudia Geist für Ihre Zeit und Freude in Vorbereitung und Umsetzung.

Die Location für das nächste After-Work-Event ist auch schon gesichert. Auch hier hat sich ein Wendekind gefunden, das in ihre berufliche Wirkungsstätte einlädt.

#3GOFührung#Netzwerk3teGO#einfachmachen

Claudia Geist begrüßte alle Wendekinder
Adriana Lettrarie stellte das Netzwerk 3te Generation vor
Jeannette Gusko erklärte den Social Check In
Die Wendekinder der Konrad-Adenauer-Stiftung stellten sic vor
5x3min Austausch zum Werdegang und Zielen
Gruppenbild mit Gastgeberin Dr. Kristin Wesemann

30 Jahre Friedliche Revolution und die Landtagswahlen in Ostdeutschland

August 2019

Positionen des Netzwerks 3te Generation Ost

1. Wir stärken Wendekinder.

Sozialen Frieden und Vertrauen in politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entscheidungen erreichen wir nur durch angemessene Repräsentation Ostdeutscher. Da Ostdeutsche in Führungspositionen bisher kaum vorkommen, sind wir mehrheitlich für die Einführung einer Ostquote, beispielsweise auf Zeit. Ohne Quote, ohne Verbindlichkeit und Sensibilisierung von Entscheider*innen tut sich nichts.Wir ermutigen alle ostdeutschen Frauen den “Gleichstellungsvorsprung Ost” als Selbstverständnis zu begreifen und für sich zu nutzen. 2017 gab es mehr Zuwanderung als Abwanderung in Ostdeutschland. Wir begrüßen die Zuwanderung der Rückkehrer*innen. Sie bringen Erfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnisse aus dem Studium, Arbeitsleben und Auslandsaufenthalten mit, die ihre Heimat bereichern.

2. Wendekinder, übernehmt Verantwortung für eure Heimat.

Wir nehmen den Rechten den Hoheitsanspruch
auf Heimat. Heimat ist für uns der Ort, mit dem wir
uns emotional verbunden fühlen, verbunden mit dem
Wunsch und dem Interesse, dem Ort etwas Gutes zu tun. Alle sind willkommen,
sich zu engagieren und den Ort mitzugestalten. Ostdeutschland sehen wir als
unsere gemeinsame Heimat an, für alle Menschen, die hier
leben. Wir stellen uns gegen völkische Argumentationen von
Heimat, die ausschließen wollen. Wir stellen uns
entschieden gegen jede Form von Rassismus und Antisemitismus. Wir wissen um den
Wert von Freiheit und stellen uns konsequent gegen Umdeutungen von Begriffen
und Prozessen der Geschichte. Wer eine “Wende vollenden” will,
verklärt die Vergangenheit, will billigst verführen und
führt in die Irre.

3. Für die Demokratie wählen.

2019 sehen wir im Zuge der Landtagswahlen im Osten eine besondere Verantwortung dafür, zum Wählen aufzurufen und das Positive zu betonen, damit wir  über die Probleme der Gegenwart die Erfolge, das Erreichte und die Potentiale für unsere gemeinsame Zukunft nicht verkennen. Unsere Generation weiß Wandel zu gestalten und mit Veränderungen umzugehen.

4. Wir sind solidarisch, aber in die Zukunft gerichtet.

Gesellschaftliche Solidarität verklärt als Mythos oder unerfülltes Erbe der DDR zu sehen, hilft nicht dabei, unsere Heimat weiterzuentwickeln. Wir können gemeinsam an den Herausforderungen arbeiten, aber nicht mit einem “früher war alles besser”, sondern mit einem “heute gilt es zu handeln".

5. Wir machen das Positive der heutigen Zeit sichtbarer.

Ostdeutschland ist ein Gesellschaftslabor für die Zukunft: Viele Initiativen vor Ort schöpfen Fülle aus dem Mangel und wirken innovativ vor Ort. Wer über Ostdeutschland berichtet, den fordern wir auf, den Blick auf Wendekinder zu richten und nicht nur auf antidemokratische Kräfte. Online-Initiativen wie die Hashtags #derandereosten oder #wirimosten unterstützen wir, weil sie zeigen, wie vielfältig Ostdeutschland ist. Wir halten dagegen, wenn Hassrede Soziale Medien bestimmen will. Der Osten kann mehr!

Wir stehen für Interviews, Portraits, Kommentare und Streitgespräche zur Verfügung.

Mehr hier: https://twitter.com/Netzwerk3teGO

Sprecher*innen des Netzwerkes 3te Generation Ost

Wir Wendekinder sind durch
das Leben in zwei Systemen geprägt. Unsere doppelte
Sozialisation hat uns zu Gestalter*innen des Wandels gemacht. Heute, 30 Jahre
nach der Friedlichen Revolution, stehen wir in der Mitte unseres Lebens und
haben die Kompetenz und Erfahrung, um Verantwortung für unsere
gesamtdeutsche Zukunft zu übernehmen.

Adriana Lettrari , *1979, lebt in Berlin
Organisationsberaterin, Speakerin, Publizistin und Gründerin des ‚Netzwerk 3te Generation Ost’.
Für ihr berufliches und ehrenamtliches Engagement wurde sie unter anderem ausgezeichnet mit den Titeln ‚Frau Europas Deutschland 2016’ und ‚Women of Europe 2017’.

Jeannette Gusko , *1984, lebt in Berlin
Geschäftsführung der Fundraising-Plattform GoFundMe Deutschland, Österreich, Schweiz.
Vormals Change.org, Gründerin des Campaign Boostcamp, Publizistin und Speakerin zu Digitalisierung, Gleichberechtigung und politische Partizipation, mehrfach ausgezeichnet, u.a. "Frau der digitalen Zukunft".

Tilmann Löser, *1983, lebt in Leipzig
Projektleitung “Klänge der Hoffnung” Stiftung Friedliche Revolution, Leipzig.
Musiker und Geschäftsführer von interkulturellen und integrativen Musikprojekten, vielseitig ehrenamtlich in Sachsen engagiert.

Claudia Geist, *1985, lebt in Potsdam
Hat lange als persönliche Referentin für die Politikerin Manuela Schwesig gearbeitet.
Jetzt ist sie stellvertretende Referatsleiterin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Berlin

René Sternberg , *1982, lebt in Berlin
Leiter Professional Services und Mitglied der Geschäftsleitung bei HIRSCHTEC GMBH & CO. KG Verbindet Organisationssoziologie, Technik und die Nutzerperspektive bei der Digitalisierung des Arbeitsplatzes.

Katrin Cholotta , *1977, lebt in Berlin
Hat in verschiedenen Städten und Ländern als freie Journalistin und Wissenschaftlerin gearbeitet. Zurzeit arbeitet sie in der Grundsatzabteilung als stellv. Referatsleiterin des BMAS im Bereich Digitalisierung der Arbeit. Seit über 20 Jahren mit Projekten in den Bereichen Jugend und Diversity parteilos und ehrenamtlich engagiert

Torsten Menzel , *1986, lebt in Dresden und Berlin
Leiter Region Sachsen bei Teach First Deutschland, Dresden
Verbindet die Themen Bildungsgerechtigkeit, Perspektivwechsel, Demokratie und Sachsen.


Von der Stimme zum Einfluss - Wendekinder als Führungskräfte in Magdeburg

In Magdeburg ging es weiter, mit der Veranstaltungsreihe "Von der Stimme zum Einfluss - Wendekinder als Führungskräfte stärken".

https://twitter.com/KerstineKi/status/1143573884303753216

Elitenbegriff, Wahrnehmung von Chancen und Sozialisation

Die Teilnehmenden teilten ihre Erfahrungen zum Thema und gaben auch Einblick in ihre Biografien. Wie am Vortag in Berlin wurde der Elitenbegriff diskutiert. Hinterfragt wurden die Beweggründe, warum die strategische Karriereplanung in Hinblick auf Führungspositionen nicht selbsverständlich oder die Lenkung erschwert scheint.
Als Gründe wurden sowohl die eigene Sozialisation in der DDR benannt als auch die des Umfeldes. Kollektive Interessen standen in der DDR über den individuellen Interessen und dies scheint sich bis heute unbewusst fortzusetzen. Die Zurückhaltung bei der Wahrnehmung von Chancen, aber auch die Unwissenheit von möglichen Chancen, Karrierewegen und fehlende Vorbilder wirkten sich hindlerlich aus. Beispielsweise die Nutzung von Stipendien, Weiterbildungen, Auslanderfahrungen. Das Wissen um die Möglichkeiten und deren perspektivischer Nutzen sei begrenzt. Dem müsse man entgegenwirken. Das Sicherheitsbedürfnis würde nach den Umbruchserfahrungen der Wendezeit die Karriereentscheidungen stark beeinflussen. Außerdem mangele es an Ermutigung, sich einzubringen, unbekanntes Terrain zu betreten, seine Karriereinteressen sichtbar zu machen. Es würden zudem ermutigende Vorbilder, der Austausch mit ihnen und Karrieremöglichekten fehlen.
Ganz entscheidend seien auch die Vielfalt an Branchen und Karrieremöglichkeiten, die in strukturstarken Regionen Deutschlands vorhanden sind und in den Neuen Bundesländern unterrepräsentiert. Der Wegzug, der "brain drain", sei die Konsequenz, die Rückkehr in die Neuen Bundesländer optional.

Lebensphasen und Netzwerke

An diesem Tag wurde auch deutlich, wie divers die Bedürfnisse der Wendekinder sind. Wie unterschiedlich die Herausforderungen in den Lebensabschnitten. Mit Ende 30 und erwachsenen Kindern ergeben sich neue Räume für die Forcierung von Führungsansprüchen und Karrieremöglichkeiten. Die Nachbesetzung von Führungspostitionen, derer die in Rente gehen begünstigt die Umsetzung des Führungsanspruches.

Postitiv wurde die Erfahrung des Austausches und der Vernetzungsmöglichkeiten angemerkt, wo man Gedanken besprechen, Infomationen teilen und Optionen ausloten könne, die für die persönliche Entwicklung förderlichen sein könnten.

Unser Dank gilt allen Teilnehmenden, den Teilnehmer*innen der Gesprächsrunde, Jan Schaller (DezIm), Martin Sobczyk (Krebs & Aulich), der Moderatorin Nicole Marcus sowie den Kooperationspartnern Der Landeszentrale für politische Bildung und der Friedrich Naumann Stiftung, dem DeZIM Institut und dem Fürstenberg Institut.

https://twitter.com/Netzwerk3teGO/status/1143767898768494593


Wendekinder als Führungskräfte... in den Medien!

MDR Thüringen | Wendekinder in Führungspositionen

Das Netzwerk 3te Generation Ost setzt das Thema "Wendekinder als Führungskräfte" und der MDR Thüringen stellt zeitgleich Wendekinder in Führungspostitionen vor. Adriana Lettrari ist mit einem Gastbeitrag vertreten.
Link

ZDF | Janine Koska aus Magdeburg
Geschäftsführerin von Eingebrand.

Janine Koska aus Magdeburg wurde vom ZDF begleitet. Sie ist Geschäftsinhaberin von Eingebrand. und zeigt auf, welche Herausforderungen und Chancen ihr als Wendekind und Unternehmerin im Osten begegneten. Janine Koska über ihr Selbstverständnis von Wendekindern und deren Führungsqualitäten:

"Wir sind eben in der Leadership-Rolle. Also, wir sind nicht diejenigen, die Dir sagen, was Du zu un tun hast, sondern wir sind diejenigen, die Dich motivieren, dass etwas Neues entsteht." Janine Koska
ZDF | Wendekinder in Führungspositionen | 24.06.2019

Dr. Katrin Cholotta (Netzwerk 3te Generation Ost und Organisatorin der Veranstaltung) sowie die Generationskolleg*innen der Auftaktveranstaltung, vom "Wendekinder als Führungskräfte stärken" kommen im Beitrag ebenfalls zu Wort.

Deutschlandfunk Kultur |
Dr. Katrin Cholotta und Ostdeutsche als Entscheider*innen

Dr. Katrin Cholotta (Netzwerk 3te Generation Ost) im Gespräch mit dem Deutschlandfunk Kultur. Thema: "wandlungserprobte" Wendekinder & und Ostdeutsche als Entscheider*innen.
Link

"Es würde uns guttun, wenn unsere Eliten, unsere Entscheider*innen, nicht so homogen wären." Dr. Katrin Cholotta
Deutschlandfunk Kultur | Ostdeutsche als Entscheider - Wandlungserprobte Wendekinder | 24. Juni 2019

MDR | Dr. Martin Sobczyk aus Wernigerode
Geschäftsführer Krebs und Aulich

Dr. Martin Sobczyk, Geschäftsführer von Krebs & Aulich, teilt seinen Werdegang mit dem MDR (Link). Er spricht über die Wendezeit und die genutzten Chancen.

"... letztendlich ein Leben, bis zu dem Zeipunkt, wo man vielleicht die ersten Male merkte, wo die Glasdecke gehangen hat, in der Zeit davor. Und die wurde mit einem Mal weggezogen, ohne, dass man selber wirklich etwas dafür tun musste und auf einmal stand einem die ganze Welt offen." Dr. Martin Sobczyk
MDR | Neuer Umbruch für Wendekinder | 26.06.2019

Die Magdeburger Veranstaltung "Wendekinder als Führungskräfte stärken" ist im Beitrag zu sehen. Kerstin Kinszorra und Adriana Lettrari (beide Netzwerk 3te Generation Ost) machen dort die Transformationskompetzen derer stark, die in zwei politischen Systemen aufgewachsen sind und deren Kompetenzen in der Arbeitswelt gebraucht werden.

"Wir haben erfahren, was es bedeutet, wenn Dinge sich von heute auf morgen verändern können. Wir wissen, wie Transformation sich anfühlt, in jungen Jahren, wir haben es auch beobachtet in unserem Lebensumfeld - es hat sich ja bis auf jeden Bürgersteig wirklich alles verändert." Adriana Lettrari
MDR | Neuer Umbruch für Wendekinder | 26.06.2019


Wendekinder als Führungskräfte stärken: Forderungen, Ideen und Wünsche

Impulse für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands

Bei der Auftaktverantaltung "Von der Stimme zum Einfluss - Wendekinder als Führungskräfte stärken" trafen sich am Montag, dem 24. Juni 2019, 90 Wendekinder. Auch Stefan Zierke, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Michael Kellner, Bundesgeschäftsführer Bündnis 90/DIE GRÜNEN, gaben Einblick in ihre Biografien. Michael Kellner appelierte an den "Mut zu springen", sich auszuprobieren und Dinge zu versuchen.

Stefan Zierke (parlamentarische Staatssekretär BMFSFJ), Adriana Lettrari (Netzwerk 3te Generation OST), Prof. Dr. Naika Foroutan (Direktorin des Berliner Institut für empirische Integrations-und Migrationsforschung), Dr. Katrin Cholotta (Netzwerk 3te Generation Ost) und Michael Kellner (Bundesgeschäftsführer Bundnis 90/ DIE GRÜNEN)
Stefan Zierke (parlamentarische Staatssekretär BMFSFJ), Adriana Lettrari (Netzwerk 3te Generation OST), Prof. Dr. Naika Foroutan (Direktorin des Berliner Institut für empirische Integrations-und Migrationsforschung), Dr. Katrin Cholotta (Netzwerk 3te Generation Ost) und Michael Kellner (Bundesgeschäftsführer Bundnis 90/ DIE GRÜNEN)

Prof. Dr. Naika Fourotan gab einen Impuls zum Thema Eliten und Dr. Lars Vogel (Universität Leipzig) schloss an, mit einem Input zur Präsenz ostdeutscher Eliten.
Zwischenzeitlich wurden in einer TED-Abfrage Stimmungen eingefangen.

Die Generationskolleg*innen tauschten sich ganztägig und speziell in den 7 Fokusgruppen über ihre Werdegänge und ihre ostdeutsche Identität aus. Außerdem diskutieren sie die kontroversen Begriffe, wie "Eliten", "Führungskräfte" und "Machtansprüche".

Später formulierten Sie ihre Wünsche, was Sie in den nächsten 30 Jahren als (angehende) Führungskräfte stärken würde. Pro Gruppe wurden dann die drei Favoriten identifiziert. Neben der Vorstellung der drei Favoriten, sollten die Fokusgruppen auch ihre Vorstellungen und Wünsche an eine zukünftige Gesellschaft kreativ verabeiten und präsentieren.

Es kamen kreative Arbeiten und 24 Forderungen, Wünsche und Ideen zustande.

Die Generationskolleg*innen wünschten sich oder forderten:

  1. ... neue Utopien: die Wertschätzung und das Ernstnehmen verschiedener Erfahrungen und Kompetenzen.
  2. ... ein gutes Netzwerk.
  3. ... Akzeptanz durch bestehende Eliten und Medien
  4. ... einen Proberaum für Führungskräfte.
  5. ... eine Auseinandersetzung mit strategischen Entscheidungen in der beruflichen Laufbahn.
  6. ... eine Plattform für "Ostprofile".
  7. ... mehr Bewegungsfreiheit im Osten und kein Platz für Rassismus.
  8. ... mehr sichtbare Erfolgsgeschichten und Vorbilder und mediale Utnerstützung dabei.
  9. ... Inspirations durch Menschen, die sich beruflich mit der Analyse und Interpretation von Gesellschaftlen beschäftigen.
  10. ... flache Hierarchien.
  11. ... andere Führungskulturen.
  12. ... mehr Ressourcen und Infrastruktur.
  13. ... begrenzte Führungszeiten.
  14. ... überall schnelles Internet.
  15. ... einen gesellschaftlichen Klimawandel.
  16. ... mehr Zeit, jenseits der Erwerbsarbeit.
  17. ... eine "Stiftung Ostdeutschland" mit Führungskräfteprogramm.
  18. ... einfacheren Zugang zu Weiterbildung und Lernräumen.
  19. ... einen weiteren Erfahrungsaustausch unter den Wendekindern.
  20. ... eine gesamtgesellschaftliche Wertschätzung für die Ost-Geschichte (auch nach der Wende).
  21. ... weniger planen und mehr machen! Das heißt mehr "learning by doing", Mut haben und das vor allen Dingen in Entscheidungsebenen.
  22. ... Austausch mit anderen Netzwerken.
  23. ... Weltoffenheit und Offenheit für Gestaltungswillen.
  24. ... Reframing des "Ossis".Follow Up in Ahrenshoop

 

Das Netzwerk 3te Generation Ost dankt allen inspirierenden Teilnehmenden, die auf ganz wunderbare Weise Denkräume gefüllt haben sowie den Moderator*innen der Fokusgruppen und Bastain Bretthauer, für die Moderation des agilen Sprints.

Weiterhin bedanken wir uns bei unserem Förderpartner, der Bundeszentrale für politische Bildung sowie unseren Kooperationspartnern vom DeZIM Institut und Fürstenberg Institut.
Vielen Dank auch an Tilmann Löser und Band, für die musikalische Untermalung und der adidas RUNBASE für die Gastfreundschaft.