Das Netzwerk
Seit 10 Jahren prägt das Netzwerk 3te Generation Ost die Debatte um Ostdeutschland mit und hat sie positiver, diverser und zukunftsgewandter gemacht. Wir übernehmen Verantwortung für unsere Herkunft. Dazu vernetzen wir Wendekinder, die ca. zwischen 1975 und 1985 in der DDR geboren sind und machen sie sichtbar. Die Dritte Generation Ostdeutscher ist zur Wendezeit aufgewachsen und hat dadurch einzigartige Erfahrungen gesammelt. Die damit verbundenen Kompetenzen versucht das Netzwerk zu entdecken, zu beschreiben und aktiv zu fördern. Mit unseren digitalen und analogen Eventformaten bieten wir Räume für Vernetzung, zum Erfahren, Denken und Handeln. Wir stärken Wendekinder für ihren persönlichen und beruflichen Erfolg und gestalten so den Wandel hin zu einer gerechten und lebenswerten Zukunft. Mit interdisziplinärer Forschung leisten wir außerdem einen Beitrag für den wissenschaftlichen Diskurs.
Die Geschichte des Netzwerks
Im Herbst 2009 jährten sich die friedliche Revolution und der Fall der Mauer zum 20. Mal. Die Printmedien und das Fernsehen waren voll davon, wobei es fast nur Westdeutsche oder ältere Zeitzeugen waren, die über die „Wende“ und die DDR diskutierten. Adriana Lettrari, geboren 1979 und aufgewachsen in Mecklenburg-Vorpommern, fragte sich, warum der Osten, seine Geschichte und seine Zukunft fast ausschließlich von Männern im fortgeschrittenen Alter wie Wolfgang Thierse oder Gregor Gysi vertreten werden. Ihre Frage „Wo findet eigentlich meine Generation statt?“ wurde zum Kern eines Planes: Die zwischen 1975 und 1985 in der DDR geborenen Menschen zusammenzubringen und sichtbar zu machen. Die Idee, ein Netzwerk „3te Generation Ostdeutschland“ zu gründen, war geboren.
Schon wenig später fand eine Gruppe engagierter Menschen zusammen und gründete am 1. Juni 2010 in den Räumen der Hertie Stiftung in Berlin die Initiative 3te Generation Ostdeutschland: Judith Enders, Katarina Günther, Michael Hacker, Adriana Lettrari, Stephanie Maiwald, Hagen Pietzcker, Henrik Schober, Mandy Schulze und Johannes Staemmler.
Im Dezember 2010 erhalten wir von der Bundesstiftung für Aufarbeitung den Fördermittelbescheid zur Finanzierung des 1. Generationstreffen im Juli 2011.
Gleich in der ersten Zeit gewinnt das Netzwerk großen Zulauf an interessierten Wendekindern, die sich mit Projekten einbringen oder an den Angeboten des Netzwerks teilnehmen. Auch die Medien zeigen großes Interesse am Netzwerk.
Januar 2011 eröffnen wir das Büro in der Schönhauser Allee / Berlin.
März 2011 gewinnen wir Kooperationspartner für das 1., 2. und 3. Generationstreffen im Collegium Hungaricum Berlin.
Im Mai 2011 erhalten wir eine Anerkennung sowie ein dreimonatiges Beratungsstipendium der Initiative starsocial e. V.
Im Juli 2011 veröffentlicht die SuperIllu die erste Medienstory über das Netzwerk. Im Tagesspiegel erscheint ein umfangreicher Artikel einen Tag vor dem 1. Generationstreffen, woraufhin sich viele Wendekinder für das Generationstreffen anmelden.
Erstes Generationstreffen vom 8.-10. Juli 2011 im Collegium Hungarium Berlin.
Im Dezember 2011 erhalten wir die Zusage von Fördermitteln von der Bundesstiftung Aufarbeitung. Sie ermöglichen die Bustour 2012.
Das Jahr 2012 steht ganz im Zeichen eigener Projekte und Veröffentlichungen. Gemeinsam suchen wir den Diskurs mit Menschen der eigenen und anderen Generationen bei Lesungen oder unserer Bustour quer durch Ostdeutschland.
Im März 2012 wird die Verbundnetz Gas AG unser Sponsor.
Im Januar 2012 verlegen wir unser Büro in die Pappelallee / Berlin.
30. Mai – 9. Juni 2012 sind wir auf Bustour „Losmachen: Dritte Generation Ost auf Tour und vor Ort“
Am 9. Juni 2012 bekommen wir vom Land Brandenburg eine Anerkennung für die Bustour.
In den USA wird die Initiative Third Generation Ost gegründet.
Das Buch „Dritte Generation Ost – Wer wir sind und was wir wollen“ erscheint im Juli 2012. Darauf folgen zahlreiche Lesungen.
Am 24. November 2012 findet das 2. Generationstreffen im Collegium Hungarium Berlin (CHB) statt. Hier feiert der Film zur Bustour seine Premiere.
Mittlerweile werden Wendekinder in anderen Regionen und Ländern aktiv und gründen eigene Netzwerke. Außerdem beginnen wir eigene wissenschaftliche Akzente zu setzen.
Februar 2013: Die erste wissenschaftliche Betätigung des Netzwerks wird sichtbar: Wir veröffentlichen eine Studie zum Fach- und Führungskräftemangel.
Am 28. Mai 2013 wird das Engagement des Netzwerks durch den mit 10.000€ dotierten Gustav-Heinemann-Bürgerpreis gewürdigt.
Am 1. Juni 2013 wird das RegioNetzwerk Mecklenburg-Vorpommern aktiv und veranstaltet ein erstes Regio-Generationstreffen. Das Regio-Netzwerk Sachsen folgt mit seiner Gründung im Juli.
Der Tagesspiegel wird im September 2013 unser Medienpartner.
14. November 2013: Der Bundespräsident Joachim Gauck lädt uns ins Schloss Bellevue zur Diskussion ein.
Manuela Schwesig wird Fördermitglied des Netzwerks.
Am 30. November veranstalten wir das 3. Generationstreffen im CHB.
Im Februar 2014 machen wir eine erste umfassende Umfrage innerhalb des Netzwerks.
April 2014: Für das 4. Generationstreffen gewinnen wir die Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern sowie die Hertie Stiftung als Kooperationspartner und als Schirmherrn den Bundespräsidenten Joachim Gauck.
Im Mai 2014 wird das Netzwerk 3te Generation Ost in der Schweiz gegründet.
Am 31. Mai 2014 findet das 2. Regio-Generationstreffen in Mecklenburg-Vorpommern statt.
Im Sommer 2014 starten wir mit einer neuen Website durch.
An der Universität Rostock konstituiert sich eine Forschungsgruppe am 2. Juni 2014.
Seit dem 5. September 2014 gibt es nun auch ein Netzwerk 3te Generation Ost auf Hawaii.
In diesen Jahren gewann der Rückzug in das Privatleben an Priorität. Nach 6 ereignissreichen Jahren des ehrenamtlichen Engagements, der wissenschaftlichen Auseinandersetzung und medialer Präsenz entschieden sich die Mitglieder des Netzwerkes ihre Auseinandersetzung mit dem Thema in geringem zeitlichen Umfang und einem kleinerem Kreis fortzuführen. Sie trafen sich jährlich in kleiner Runde.
Die aktuelle politische Lage in Ostdeutschland sowie die anstehenden Landtagswahlen in den Bundesländern bewegten die Mitglieder des Netzwerkes bei einem Treffen 2018 dazu, sich wieder aktiv am Diskurs beteiligen zu wollen. Sie wollten den Wendekindern eine Stimme verleihen und rückten 2019 in der Veranstaltungsreihe „Von der Stimme zum Einfluss – Wendekinder als Führungskräfte stärken“ den Fokus auf die Sichtbarmachung und Vernetzung der (angehenden) Fürhungskräfte der Dritten Generation Ost. Das ZDF und der MDR berichten darüber.
24. Juni 2019: Über 90 Generationskolleg*innen treffen sich in Berlin und tauschen sich über die Themen Eliten, ostdeutsche Identitäten, Biografien aus. Führungskräfte aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik.aus. Sie erarbeiten Forderungen, wie Wendekinder als (angehende) Führungskräfte gestärkt werden können.
25. Juni 2019: In Magdeburg treffen sich 20 Wendekinder, die sich in der Veranstaltung „Von der Stimme zum Einfluss – Wendekinder als Fürhungskräfte“ ebenfalls zu ihren Biografien und diversen Bedürfnissen austauschten, um als Führungskraft zu wachsen.