Logo Netzwerk 3te Generation Ost und Bundeszentrale für politische Bildung oben rechts. Mittig platziert in dunkelblau - Zukunft Ost - Neue Arbeit? Neue Chef:innen? Neue Narrative?

Zukunft Ost - Neue Arbeit? Neue Chef:innen? Neue Narrative?

Das letzte Jahr hat in vielerlei Hinsicht zur Vergewisserung des Ungewissen beigetragen und forderte zugleich eine Verortung ein. Uns hat das gleichermaßen begleitet. Aus diesem Grund wollen wir uns selbstbewusst auf die Erfahrungsstärke ostdeutscher Akteure und deren erwiesener Handlungsfähigkeit in Änderungsprozessen rückbesinnen. Was kommt? Was bringst Du mit? Was bringen wir ein?

Zukunft Ost. Mit Dir. Hier oder dort.

Das Netzwerk 3te Generation Ost richtet mit Unterstützung der Bundeszentrale für politische Bildung den 7. Generationsgipfel in Leipzig aus.

Die im Koalitionsvertrag festgelegte angemessene Repräsentation von Ostdeutschen fordern wir ein und verweisen auf die Kompetenzen der Wissens-, Werte- und Generationsvermittler:innen. Wir möchten auf dem Generationsgipfel in diesem Jahr:

  • Raum für Vernetzung und Austausch bieten
  • Kompetenzen in den Fokus rücken
  • die Repräsentation von Ostdeutschen thematisieren
  • die Erfahrungsvorsprünge der ostdeutschen Aufstiegsgesellschaft reflektieren
  • Möglichkeiten der Partizipation von Weggezogenen diskutieren

Wir wollen die aktuellen Ansiedlungen in Ostdeutschland zum Anlass nehmen und sich ergebene Chancen besprechen. Wie können wir uns aber auch bei den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen im Kleinen und Großen, national oder international einbringen? Wie wirken die Umbrucherfahrungen nach der Wiedervereinigung implizit und explizit nach? Wo prägen sie im Positiven individuelles und kollektives Handeln? Inwieweit forcieren sie Innovatives und können sie dazu beitragen Transformationsprozesse zu gestalten?

Keynote und Plenum

"Neue Arbeit , neue Chef*innen, neue Narrative?"

Wir stellen zur Diskussion, was an Kommendem wirklich alles so neu ist und an welche Ressourcen angeknüpft werden kann. Dr. Kristina Kämpfer wird das Podium moderieren.

Keynote und die Diskussionsrunde:

  • Carsten Schneider | Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland
  • Dr. Anne Schreiter | German Scholars Organziation | Geschäftsführerin
  • Sven Lindenhahn | Staffbase | Global Director Strategic Advisory
  • Mirna Funk | Autorin

Open-Space-Format

Nach einem Plenum mit Gestalter:innen aus Ostdeutschland kannst Du den Tag über in mehreren Frischluft-Sessions Dein Thema platzieren, diskutieren und entscheiden, an welchen Session Du teilnimmst. Alle Themen haben Platz bei uns.

Warum wir uns für dieses Format entschieden haben? Wir haben in den letzten 12 Jahren erlebt, dass die Diskussionsthemen in unserem Netzwerk vielfältig sind. Aus diesem Grund geben wir nichts vor. Du hast die Themen in der Tasche. Du weißt, was in Deinem beruflichen und privaten Umfeld relevant ist. Wir bieten den Raum. Wir lassen uns überraschen.

Du bist willkommen.

Die Dritte Generation Ost wirkt in allen Bereichen des Lebens kommunal bis global. Die Vierte Generation Ost tut das ebenfalls. Die Zweite Generation übergibt den Staffelstab. Lass uns gemeinsam überlegen, wie die individuellen und kollektiven Erfahrungen für die Gestaltung der gegenwärtigen und zukünftigen Aufgaben nutzen können. Gemeinsam heißt auch: ALLE, die sich einbringen (möchten). Zugezogene, Rückkehrerinnen und Rückkehrer, Weggezogene und Interessierte. Im Miteinander.

 

Wir freuen uns auf Dich! Du bist willkommen.

Wir möchten allen eine Teilnahme ermöglichen. Bei der Anmeldung fragen wir den Bedarf nach Kinderbetreuung für den Tag ab.

Menschen mit jedweder Einschränkung bitten wir, dies anzugeben. Vielen Dank. Wir melden uns zeitnah bei Dir.

  • Wann? Sa., 27. August 2022, 10:00 – 22:00 Uhr
  • Kosten: 27,82 € (inkl. Verpflegung)
  •  Infos und Anmeldung: https://bit.ly/3yVbVa2

Wir treffen uns in Leipzig auf der Rennbahn.

In Leipzig liegt der Clara-Zetkin-Park, in dessen Mitte das "Scheibenholz" liegt. Das "Scheibenholz" ist eine der traditionsreichsten Galopprennbahnen Deutschland. Genau auf dieser Tribüne soll der Generationsgipfel stattfinden.

Draußen, Frischluft und Miteinander. Wir freuen uns auf Dich!

Covid-19

Die Corona-Pandemie ist nicht vorbei. Wir richten uns nach den Länderspezifischen Veranstaltungsauflagen und informieren Dich in der Woche vorab.

Bitte beachte diese Einlassbedingungen.

 


Ein Rückblick für mehr nach vorn

“Wie liest sich das große Motto ‘Der junge Osten übernimmt!’ am Ende dieses Tages? Als unbescheidener Anspruch: ja. Als ziemlich hohes Ziel – auch das. Denkbar aber auch: schlichtweg als Erfordernis!”

— Bernd Schekauski, MDR KULTUR

Einmal mehr – schnell anpassen

Eine männliche und weibliche Person moderieren
Dr. René Sternberg und Kerstin Kinszorra

Was kann Herkunft? Wie sehr prägen Umbrüche nachhaltig Werte & Wirken? Der junge Osten übernimmt… Der 6. Generationsgipfel stellte am 04. September 2021 ostdeutsch geprägte Akteure, deren Wirken & Anliegen in den Fokus.

Wandlungserprobt? Das wurde an diesem Tag bewiesen. Der Streik der GDL führte kurzfristig zu Zugausfällen. Diesem Umstand bedingt, konnten leider nicht alle angemeldeten Personen an der Veranstaltung teilnehmen. Trotzdem war die Freude groß, dass 50 Interessierte den Tag bereicherten, Themen einbrachten und somit zum erhofften Gelingen beitrugen.

Strukturwandel, Diskussion und Repräsentation –  nicht ohne uns.

Frau Prof. Dr. Grande hält stehend die Keynote vor den Teilnehmenden
Prof. Dr. Gesine Grande hielt die Keynote

Kerstin Kinszorra und Dr. René Sternberg begrüßten zu Beginn die Teilnehmer:innen und kündigten den Tagesablauf an. Anschließend leiteten sie an Frau Prof. Dr. Gesine Grande über. Die Präsidentin der Brandenburgisch Technischen Universität in Cottbus ist die erste Person ostdeutscher Herkunft, die dieses Amt  in Deutschland bekleidet. In ihrer Funktion bestimmt sie den Strukturwandel in der Lausitz maßgeblich mit. Sie zeichnete ihren Werdegang vor und nach der Wiedervereinigung nach und teilte ihre Beobachtungen. Außerdem ging sie auf die Repräsentation von Ostdeutschen im Wissenschaftssystem ein. Durch das anschließende Panel führte Dr. Katrin Cholotta (Netzwerk 3te Generation Ost). Leider konnte Peggy Piesche (Bundeszentrale für politische Bildung) nicht teilnehmen. Prof. Dr. Gesine Grande, Prof. Dr. Timo Meynhardt und Silvia Hennig sprachen über die Zuschreibung Ostdeutscher, den Strukturwandel, Teilhabe, Repräsention und mehr.

Die Diskussion erstreckte sich über Kategorien Ostdeutschlands in der (potenziellen) Selbst- und Fremdwahrnehmung, wie dieses Bild erweitert oder verändert werdenn kann, bis hin zu den Folgen der Repräsentationsdefizite Ostdeutscher in Zeiten von Transformation und Strukturwandel. Einig waren sich alle, dass es mehr Sichtbarkeit von ostdeutschen Mitbestimmer:innen brauche, die derzeitige Veränderungsprozesse prägen. Damit kann eine Realität abgebildet werden, die den innovativen Ansätzen sowie der Leistungsfähigkeit der ostdeutschen Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in Ostdeutschland gerecht würde. In Konsequenz könne dies auch zu mehr Teilhabe ermutigen, die aber auch eingefordert werden müsse. Die Notwendigkeit von  Beteiligungsformaten unterstrichen alle Beteiligten. Gesine Grande verdeutlichte dies:

“Die Menschen in der Lausitz müssen das Gefühl von Selbsterleben haben, die Erkenntnis: Es bringt etwas, wenn ich etwas tue.”
Prof. Dr. Gesine Grande Präsidentin BTU Cottbus-Senftenberg im MDR

Repräsentation: Wer nicht erzäht, wird erzählt.

Dass Herkunft nach wie vor bei der Besetzung von Führungspositionen eine Rolle spielt, dessen ist sich Gesine Grande bewusst. Auch die ostdeutsche Herkunft. Dennoch gilt es die Chancen, die sich derzeit ergeben, wahrzunehmen, sich von Niederlagen nicht entmutigen zu lassen. Timo Meynhardt fügte hinzu: “Wer nicht erzählt, wird erzählt.” und meint auch damit, dass mehr Ostdeutschen in  Diskurse einsteigen sollten, damit die Pluralität abgebildet wird.

Prof. Dr. Timo Meynhardt sitzt in der Podiumskussion und spricht zu den Teilneh
Prof. Dr. Timo Meynhardt

Sowohl Grande, Hennig als auch Meynhardt bestimmen in ihren Positionen mit, was erzählt wird. Timo Meynhardt ist Professor an der HHL – Leipzig Graduate School of Management. Er widmet sich dabei u. a. den Themen Führung und Gemeinwohl. Auf die Themen Mitbestimmung, Führung und Gemeinwohlansätze kamen alle Beteiligten an dem Tag immer wieder zurück. Das ließ die Vermutung nahe, dass sich in den ähnlichen Erfahrungen immer wieder einende Werte erkennen ließen. Abschließend ließ die Frage, wie ein neues Leitbild für Ostdeutschland aussehen könne, Raum für weiterführende Diskussionen.

Chancen für eine Generation – Rückkehr und Mitgestaltung

Silvia Hennig spricht auf den Panel zu den Teilnehmenden
Silvia Hennig von neuland21

Silvia Hennig ist beispielgebend für die Chancen, die Ostdeutschland für Rückkehrer:innen bereithält. Sie kehrte nach mehreren beruflichen Stationen im In-und Ausland mit ihren Erfahrungen in den ländlichen nach Ostdeutschland zurück und gründete den Verein neuland21. Diese Perspektive brachte sie in die Diskussion ein und verwies darauf, dass die strukturellen Voraussetzungen in Ostdeutschland von denen der alten und strukturstarken Bundesländer unterscheiden. Zum Gelingen des Strukturwandelns, dürfe ihrer Meinung nicht nur auf große Projekte und top-down-Politik gesetzt werden.

Sie empfindet gesellschaftliche Debatten oftmals als urban geprägt. neuland21 steuert dagegen. Mit ihrem unabhängigen und gemeinnützigen Think & Do Tank soll die Lebensqualität im ländlichen Raum wieder nachhaltig erhöht werden. Der Verein trägt mit Projekten dazu bei, dass der ländliche Raum in dieser Hinsicht in der Forschung abgebildet wird und sie pilotieren neue Formen von Beteiligung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit in der Region.

“Wir wollen daran mitarbeiten, dass sich dieser Trend möglichst wieder umkehrt, etwa in dem sich ländliche Gebiete neu erfinden. Dabei setzen wir ganz stark auf die Mittel der Digitalisierung.” Silvia Hennig, neuland21 e.V. in MDR Kultur

Open Spaces – was Euch bewegt

Weibliche Person mit Mikro erklärt das Open-Space-Format
Katharina Goering erklärt das Format

Katharina Goering leitete nach dem Panel das Open-Space-Format an. Jede Person konnte ein eigenes Thema setzen, das in 45-minütigen Session mit Interessierten diskutiert werden konnte. Es bot sich ein breites Themenspektrum, welches in 2 Runden und insgesamt 7 Sessions Ausdruck fand. Erfahrungen, Informationen, Empfindungen und Forderungen hatten genauso Platz wie Fragen und Ideen für Projekte und Folgediskussionen. Die unterschiedlichen Werdegänge der Teilnehmenden ermöglichten einen konstruktiven Austausch und das Kennenlernen neuer Perspektiven und Beweggründe.

 

  • Was fordern wir von der neuen Bundesregierung?
  • Wie beleben wir die Transformationskomepetenz – mehr Wirksamkeit
  • Erinnerungskultur | Brauchen wir mehr Kategorien? | Intergenerationaler Dialog
  • Gewerkschaften, Löhne und Gehälter im Osten
  • Kooperation zwischen Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen/Zivilgesellschaft
  • Co-Working in der Provinz
  • Brauchen wir die Planwirtschaft zurück

Ausklang

Der informelle Austausch und das Miteinander kamen nicht zu kurz. Zu den Klängen von Herje Mine klang der Tag stimmungsvoll aus. Fest steht, dass dieses Format fortbestehen soll, damit mehr Austausch möglich wird und Netzwerke erweitert werden. In den monatlichen Calls können nun Ideen besprochen sowie Diskussionen fortgesetzt werden.

Am Tag sind 2 Beitrage für den MDR entstanden:

  • Ideenschmiede – “Generationsgipfel” in Leipzig diskutiert über Wandel in Ostdeutschland | Link |  04. September 2021
  • Netzwerk – “Generationstreffen” in Leipzig: Wohin der “junge Osten” strebt | Link | 05. September 2021

Nicht ohne Euch. Danke.

Das Netzwerk 3te Generation Ost bedankt sich bei der  Bundeszentrale für politische Bildung für die Untersützung.
Danke an Prof. Dr. Gesine Grande, Silvia Hennig und Prof. Dr. Timo Meynhardt auf dem Panel. Danke an das Service-Personal. Danke an die Location Rennbahn Scheibenholz. Und vielen Dank an Rotkäppchen für das Sponsoring von Getränken.

Die wunderbaren Eindrücke vom Tag verdanken wir der Leipziger Fotografin Franziska Werner und den Menschen auf den Fotos, die den Open Space mit Themen und Erfahrungen gefüllt haben. Nicht ohne Euch. Danke an alle, die diese Veranstaltung geteilt haben.

Das Team dahinter freut sich auf ein nächstes Mal. Nicht ohne uns.

Katharina Goering, Katrin Cholotta, Kerstin Kinszorra, Jonas Bräuer, René Sternberg und Franziska Wetterling